Zehn E-Busse für Bonn

Katja Dörner (Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn), Christoph Nagel (stellvertretender Bereichsleiter ÖPNV Investitionsförderung bei GO Rheinland), Anja Wenmakers, (Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn). Foto: SWB/Benjamin Westhoff

Das Foto, dass die Daimler Truck Ag im Zusammenhang mit der Presseinformation über die Auslieferung an zehn eCitaro an die Stadtwerke Bonn (SWB) kommuniziert, macht es deutlich: Aktuell geht es bei der Umstellung nicht ohne finanzielle Unterstützung. Stolz wird der Zuwendungsbescheid über 3,4 Mio. Euro in Bonn in die Kamera gehalten. Der Zweckverband go.Rheinland als Bewilligungsbehörde fördert die Anschaffung mit Landesmitteln (§ 13 ÖPNVG NRW).

Rund 1,76 Millionen Euro entfallen auf die Busse, der Rest auf die Ladeinfrastruktur. Das sagt Christoph Nagel, stellvertretender Bereichsleiter ÖPNV-Investitionsförderung: „Busse mit alternativen Antrieben sind aktuell noch teurer als Dieselbusse. Wir freuen uns daher, dass wir mit der Förderung einen wichtigen Beitrag leisten können, damit das ÖPNV-Angebot in Bonn noch nachhaltiger wird.“ Bonn hat von Daimler Buses aber nicht nur zehn Elektrobusse erhalten.

Auch die gesamte stationäre Ladeinfrastruktur mit zehn Ladepunkten wurde von Daimler Buses in Zusammenarbeit mit ihrer Tochtergesellschaft DaimlerBuses Solutions GmbH schlüsselfertig und aus einer Hand geliefert. Die Präsentation des fertigen Systems aus Elektrobussen und Ladepunkten ist am 20. August 2025 durch Anja Wenmakers, Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn, und Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner erfolgt. Die eCitaro Busse werden im Linienverkehr der Stadt Bonn eingesetzt und ergänzen die Elektrobusse anderer Hersteller, die sich bereits seit einigen Jahren in der Flotte der SWB befinden.

Der Aufbau der kompletten Schnellladeinfrastruktur für Depot-Charging ist auf dem Freigelände des SWB-Betriebshofs Friesdorf erfolgt. Daimler Buses hat bei diesem Projekt zur schrittweisen Umstellung des Bonner ÖPNV-Busbetriebs auf Elektrobusse die Gesamtverantwortung für alle Planungs- und Bauleistungen übernommen. Diese erstreckten sich von sämtlichen Tiefbau- und Kabelverlegearbeiten bis zur Elektroinstallation und der Einrichtung der Ladesäulen mit insgesamt zehn Ladepunkten.

Die Ladeinfrastruktur umfasst zwei Ladepunkte mit CCS2-Steckerladung, die über eine Ladearm-Konstruktion die eCitaro Busse mit Strom versorgen. Dazu kommen acht Ladepunkte mit Pantografen als stationäres System, bei dem die Pantografen an einer Stahltraverse als Kabelbrücke montiert sind. Die Pantografen senken sich beim Aufladen auf die Ladeschienen, die auf den Busdächern installiert sind („Panto-Down“). Die acht Ladepunkte sind an zwei benachbarten Busspuren errichtet, an denen jeweils vier Busse hintereinander stehen und gleichzeitig aufgeladen werden können.

Die Stahltraverse für die Aufladung durch Pantografen ist mit mobilen Betonfundamenten ausgestattet, sodass die Konstruktion mit überschaubarem Aufwand auch an einen anderen Ort versetzt und dort wieder aufgebaut werden kann. Die jetzt neu in den Fuhrpark integrierten zehn eCitaro Solobusse verfügen über drei Einstiegstüren und Ladeschienen auf dem Busdach, die eine Aufladung über die an der Ladesäule montierten und auf das Fahrzeugdach absenkbaren Pantografen ermöglicht.

Rechts über der Vorderachse befindet sich zudem an jedem Fahrzeug eine Ladesteckdose, mit der auch eine CCS2-Steckerladung möglich ist. Fünf NMC3-Batteriepakete mit einer Gesamtkapazität von 490 kWh pro E-Bus erlauben hohe Reichweiten. Die Ausstattung der eCitaro Busse mit der Ladesteuerung „SmartCharge“ optimiert die Lebensdauer der Batterien. Um auf die Nutzung von Omniplus On Konnektivitäts-Diensten vorbereitet zu sein, ist auch in den neuen E-Bussen der Stadtwerke Bonn das serienmäßige Bus Data Center installiert.

Weitere Highlights an Bord der Mercedes-Benz Elektrobusse sind die Einrichtungen für das ID-basierte Ticketing und eine Fahrgastzählanlage. Modernste Sicherheits- und Assistenzsysteme ergänzen die Ausstattung der neuen eCitaro Busse für die SWB. Dazu zählen ein 360°-Kamerasystem, mit dem der Fahrer die gesamte Umgebung vor, hinter und seitlich seines Busses aus der Vogelperspektive im Blick hat. Darüber hinaus überwacht der Abbiegeassistent Sideguard Assist 2 sowohl die Beifahrer- als auch die Fahrerseite und warnt den Fahrer bei Kollisionsgefahr mit stehenden und sich bewegenden Fußgängern, Fahrradfahrern oder Hindernissen.

Der Frontguard Assist warnt vor Personen oder Objekten unmittelbar vor dem Fahrzeug. Zur Ausstattung zählen außerdem der eigens für Stadtlinienbusse entwickelte aktive Notbremsassistent Preventive Brake Assist 2 mit erweiterter Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung sowie der intelligente Geschwindigkeitsassistent Traffic Sign Assist, das Reifendruck-Kontrollsystem TPM (Tire Pressure Monitoring) sowie der Aufmerksamkeitsassistent Attention Assist (AtAs).

Die Beförderungskapazität der neuen eCitaro liegt bei über 80 Fahrgästen. Ein Rollstuhl-Abstellplatz befindet sich auf der Sondernutzungsfläche gegenüber der mittleren Einstiegstür, an der eine manuelle Klapprampe den Einstieg für gehbehinderte Passagiere, Senioren und Eltern mit Kinderwagen erleichtert. Taktile Haltestangen an den Einstiegstüren mit einem geriffelten Griffprofil signalisieren sehbehinderten Fahrgästen haptisch die Ein- und Ausstiege.

Der videoüberwachte Innenraum verfügt über die Bestuhlung Mercedes-Benz City Star Function mit 31 Sitzplätzen. Er wird über die Aufdach-Klimaanlage EvoThermatic basic mit Wärmepumpe und einem Aktivfilter mit antiviraler Funktion beheizt oder gekühlt. Zur Bestuhlung, zum Bodenbelag und zur Deckenverkleidung in eleganten Grautönen setzt das Haltestangen-System in Verkehrsgelb einen attraktiven, optisch ansprechenden und auch für Sehbehinderte gut wahrnehmbaren Kontrast.

An Bord erlauben 12 USB-Doppelsteckdosen den Fahrgästen, ihre Mobilgeräte aufzuladen und zu nutzen. Ein großflächiger TFT-Monitor im 29,4-Zoll-Format ist im Mittelgang auf Höhe der ersten beiden Sitzreihen installiert. Er informiert die Fahrgäste über den Streckenverlauf und andere wichtige Ereignisse entlang ihrer Route. Der Fahrer nimmt Platz auf einem drehbaren Fahrersitz mit klappbaren Armlehnen, Sitzheizung und eigener Klimatisierung. Er profitiert von der elektrohydraulischen Lenkung intelligent eco steering und wird geschützt durch eine SWB-spezifische Fahrerkabine mit ESG-Verglasung und Sprachöffnungen, die sich über die gesamte Breite des Fahrerarbeitsplatzes bis zur Windschutzscheibe erstreckt. (DaimlerBuses/SWB/PM/Sr)

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