
Jean-Marc Gales, CEO von Wrightbus, hat nun auch E-Midibusse ins Portfolio geholt. Foto: Schreiber, Wrightbus; Montage: omnibus.news
Als omnibus.news Anfang 2024 die Zulassungszahlen für Omnibusse des Jahres 2023 kommunizierte, gab es viel Positives bei den BEV-, FCEV- und Hybridantrieben. Und: Als der Fokus in einer weiteren News auf Elektrobusse gelegt wurde, fiel Wrightbus als der heimliche Gewinner des Jahres 2023 auf, denn binnen drei Jahren – 2025 mit vollen Auftragsbüchern eingerechnet – hat der irische Bushersteller die Produktion verdreifacht! Jean-Marc Gales, CEO von Wrightbus, zur steten Expansion: „Mit einigen bedeutenden Aufträgen wird 2025 unser bisher stärkstes Jahr werden.“
Wrightbus will weiterwachsen, rund 1.700 Elektrobusse der Marke rollen mittlerweile über die Straßen in ganz Europa. In Deutschland überzeugte Wrightbus mit FCEV-Bussen, neben der Fahrzeugpremiere von zunächst 31 FCEV-Fahrzeugen bei der RVK in Köln Ende letzten Jahres gab Wrightbus nun bekannt, dass sich die Aufträge aus Deutschland auf aktuell rund 150 FCEV-Busse belaufen würden, darunter Kunden wie die WestVerkehr GmbH, die Cottbusverkehr GmbH bzw. Spree-Neiße-Cottbusverkehr GmbH oder beispielsweise auch die Vestische Straßenbahnen GmbH.
Wrightbus zählt nach eigenen Angaben seit 1946 zu den Innovationstreibern der Busbranche.Entscheidend für das Wachstum und die heutige Marktführerschaft war die Insolvenz 2019. Jo Bamford, der Mann hinter der Bamford Bus Company, der Muttergesellschaft von Wrightbus, hat den traditionellen Bushersteller aus der Insolvenz gerettet, indem er auf Elektro- und Wasserstoffantriebe gesetzt hat. Wrightbus ist heute in Großbritannien Marktführer und der am schnellsten wachsende Bushersteller im Bereich der BEV- und FCEV-Busse in Europa. Auf dem 37 Hektar großen Gelände in Ballymena beschäftigt Wrightbus etwa 2.000 Mitarbeiter.
Pro Woche rollen nach Aussagen der Iren mindestens 20 Busse vom Band. Tendenz: steigend. Zuletzt sprach die Busbranche über Wrightbus, weil Go Ahead in den kommenden drei Jahren bis zu 1.200 lokal emissionsfreie Busse bei Wrightbus kaufen wird. Da Wrightbus mit den eigenen Produkten bisher nur im Segment Solo- und Doppeldecker um 12m Länge aktiv ist, der Markt aber nach Ansicht der Iren aber noch viel Potential für kleine lokal emissionsfreie Omnibusse hat, wurde das Portfolio um die Marke Rightech und E-Midibusse erweitert. Für die kleinen Stromer in sechs und neun Metern Länge nutzen die Iren aber Fahrzeuge der chinesischen Marke King Long als Basis.
Für die kleinen Elektrobusse und die neue Marke habe man eine strategische Partnerschaft mit einer Rahmenvereinbarung mit dem chinesischen Hersteller getroffen. Ingenieure von Wrightbus hätten sich entsprechend eingebracht, über 30.000 Stunden seien investiert worden, um die neuen Elektrobusse auf den Standard von Wrightbus zu bringen, wie Jean-Marc Gales, CEO von Wrightbus, erklärte. Und: Damit die Rightech-Omnibusse gleich als ein Produkt von Wrightbus zu erkennen seien, hätte man in neue, eigene Frontmasken sowie eigene Innenausstattungen sowie eine eigene Software investiert.
Der Geschäftsführer will von Anfang punkten, damit der gute Ruf, wie Gales es nennt, weiter bestehen bleibe: Die Wrightbus-Omnibusse hätten eine Betriebsverfügbarkeit von 98,6 %. Zuspruch sei da, wie der Geschäftsführer versichert: „Der 6- und auch der 9-Meter-Bus kommt an. Nicht nur hier auf der Insel, sondern auch auf dem europäischen Festland.“ Gales erklärte, dass es für die kleinen E-Stromer bereits Aufträge aus Großbritannien und Irland aber eben auch vom Festland geben würde. Um die Akzeptanz eines Omnibusses aus chinesischer Produktion unter dem Dach von Wrightbus in Europa zu erhöhen, würde man für die Rightech-Omnibusse das von Wrightbus bekannte und bewährte Garantie-, Service- und Wartungspaket bieten.
Neben entsprechenden Serviceverträgen (im Vereinigten Königreich mit Sapphire und in Europa mit der Servicezentrale von Wrightbus in Brühl) stünden in Kürze weitere Dienstleister in Deutschland, Frankreich und den Beneluxländern bereit, wie Gales berichtete. So verschaffe man sich laut Jean-Marc Gales einen Vorteil gegenüber reinen Asien-Importeuren, die die in Europa gewünschten Serviceleistungen in dieser umfangreichen Form nicht bieten würden. Was bieten die neuen Rightech-Busse? Wrightbus nannte erste technische Daten und Garantien:
Auf den kleinen und großen Rightech gewähre man je eine 2-Jahres Garantie oder eine für 200.000 km, auf die Antriebseinheit fünf Jahre und für die Batterien seien es 8 Jahre bzw. 600.000 km. Der RB 6M bietet Platz für 22 Fahrgäste, 12 davon fahren sitzend mit. Verbaut wurden Reifen der Größe 215/75R17.5 sowie viele Komponenten der europäischen Zulieferindustrie. Der RB 6M ist 5,99m lang, 2,06m breit und 2,82m hoch. Der Radstand betrage 2,06m, der vordere/hintere Überhang 0,9/0,8m. Mit an Bord ein PMSM-Motor mit 135 kW sowie CATL-Batterien mit 89 kWh, dies reiche für rund 180 km.
Der große RB 9M bietet Platz für 57 Fahrgäste, 27 davon fahren sitzend. Verbaut wurden Reifen der Größe 265/70R19.5 sowie viele Komponenten der europäischen Zulieferindustrie. Der RB 9M ist 9,18m lang, 2,45m breit und 3,25m hoch. Der Radstand betrage 4,54m, der vordere/hintere Überhang 2,18/2,45m. Mit an Bord ein Dana-Motor mit 245 kW sowie CATL-Batterien mit 282 kWh, dies reiche für rund 300 km. Über Preise schwieg man höflich, die würden je nach Ausstattung und des Kundenwunsches variieren, man können aber sicher sein, ein äußerst attraktives Angebot zu bekommen, was unter denen des Wettbewerbs liegen würde. (Wrightbus/omnibus.news/PM/Sr)
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