Volvo baut E-Überlandbus

Volvo Buses hat in Göteborg einen E-Überlandbus vorgestellt. Foto: Maasing

Zum Start setzt Volvo Buses bei den Batterien auf Module mit vier oder sechs Lithium-Ionen-Paketen mit einer Gesamtkapazität von bis zu 540 kWh. Größere Batteriekapazitäten sollen zeitnah folgen. Foto: Massing

Der Fahrerplatz samt Armaturenbrett wurde neu gestaltet. Foto: Massing

Iveco Bus ist mit dem batterieelektrischen Crossway LE in Brüssel auf der Busworld 2023 vorgefahren. Solaris hat auf der Jahresbilanzpressekonferenz 2023 einen E-InterUrbino für 2026 angekündigt. Nun zieht Volvo Buses nach und präsentierte am vergangenen Mittwoch in Göteborg den Überlandbus namens Volvo 8900 Electric.

Der neue E-Überlandbus werde sowohl in der Klasse 1 als auch in der Klasse 2 erhältlich sein, also nicht nur als reiner LE- oder Hochboden-Überland- , sondern auch als LE-Stadtbus. Die ersten E-Überlandbusse des Volvo 8900 Electric werden laut Volvo Buses “im Laufe des Jahres 2025 in ausgewählten europäischen Märkten” erhältlich sein.

Der batterieelektrische Überlandbus basiert auf dem in Göteborg jetzt vorgestellten neuen E-Fahrgestell, die Karosserie für den Volvo 8900 Electric stellt MCV her. 12.3 und 14.9 Meter lange Omnibusse hat Volvo Buses angekündigt, zur Premiere zeigten die Schweden die dreiachsige LE-Variante.

Die neue BZR-Basis ist im wahrsten Sinne spannend, denn sie bietet eine flexible Konfiguration, vom Niederflur- bis zum Hochflurbus, mit Optionen für zwei oder drei Achsen und verschiedenen Batteriekonfigurationen. Im Rahmen der Premiere betonten die Verantwortlichen bei Volvo Buses immer wieder, dass die BZR-Basis das Engagement für Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit widerspiegle.

Der Antriebsstrang des 8900 Electric ist mit einem oder zwei Motoren erhältlich, Volvo Buses nannte anlässlich der Vorstellung 200 bzw. 400 kW als Leistungsdaten. Volvo Buses setzt bei den Batterien auf Module mit vier oder sechs Lithium-Ionen-Paketen mit einer Gesamtkapazität von bis zu 540 kWh.

Jeder Batteriesatz habe eine Kapazität von 90 kWh. Volvo Buses legt großen Wert auf nachhaltige Lösungen, und die Batterien könnten für andere Zwecke wiederaufbereitet oder recycelt werden, wenn sie ihre Nutzungsdauer im Bus beendet hätten. Die Batterien würden aus der Batteriefabrik stammen, die der Volvo-Konzern in Mariestad baue, so die Schweden bei der Premiere.

Das Aufladen erfolge über einen CCS-Anschluss, der an beiden Seiten des Busses angebracht werden könne, entweder an der Vorder- oder Rückseite. Außerdem sei das Laden über einen Stromabnehmer (der auf das Dach des Busses abgesenkt wird) möglich.

In naher Zukunft werde es möglich sein, weitere Batteriepakete zu erhalten. Bei der Platzierung der Batteriepakete sei man sehr flexibel und könne entsprechend auf den Einsatz und Aufbau konstruktiv reagieren. Die Batterien könnten an verschiedenen Stellen des Fahrgestells angebracht werden: an den Seiten, in der Mitte und sogar auf dem Dach an der Vorderseite des Busses.

Der Clou ist, dass die Platzierung der Batteriepakete sehr flexibel ist und an die Bedürfnisse und die Art des Verkehrs, in dem der Bus eingesetzt wird, oder an einen Aufbau eines Aufbauherstellers angepasst werden kann. Die Batterien können an verschiedenen Stellen des Fahrgestells angebracht werden: an den Seiten, in der Mitte und sogar auf dem Dach an der Vorderseite des Busses. Bei dem kommenden Niederflurbus 7900 Electric sind alle Batterien auf dem Dach untergebracht.

Die Schweden haben sich aus dem Komplettbusgeschäft zurückgezogen und wollen zukünftig vom Markenimage und der langjährigen Erfahrung mit Elektrobussen und der Kompetenz als Chassis-Lieferant europaweit punkten. Damit verortet sich Volvo Buses unterhalb von Daimler Bus oder MAN, sieht sich aber deutlich vor Anbietern aus dem Reich der Mitte.

Die neue BZR-Plattform sieht batterieelektrische Omnibusse mit einer Länge von 9,5 bis 15 Metern vor – und kann auch für Reisebusse verwendet werden, obwohl man bei Volvo Bus eine solche Lösung aufgrund der Batteriekapazität und der Reichweite derzeit nicht sieht.

Interessant: Die neue BZR-Plattform sei nicht direkt für Brennstoffzellen vorbereitet, die Schweden sagten am Rande der Premiere, dass die FC-Technologie noch nicht ganz ausgereift sei. Und man überlasse den Lastkraftwagen die Führung im Bereich des Brennstoffzellenbetriebs.

Auch interessant: Man wolle sich dem Markt für elektrisch angetriebene Reisebusse nicht verschließen, wie Dan Pettersson, Senior Vice President und Leiter der Fahrgestellproduktion bei Volvo Buses, anlässlich der Premiere deutlich machte. Und noch etwas wurde deutlich:

Der Volvo 8900 Electric basiert auf der Elektrobus-Basis, die Volvo Bus 2020 vorstellte. Mittlerweile sei man damit in 25 Ländern europaweit im Einsatz. Der 8900 Electric ist für das Segment der Überlandbusse des europäischen Marktes bestimmt, aber nicht für ganz Europa: Deutschland sei ein Markt, der nicht auf der Liste ganz oben stünde.

Mehr zu den Fahrgastkapazitäten, den geplanten Längen und sowie Ausstattungsdetails und dem Design in Kürze in einer weiteren Meldung auf omnibus.news. (VolvoBuses/omnibus.news/PM/Sr)

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