VDL: Zwei-Markenstrategie

VDL Van Hool zeigt das Reisebus-Portfolio, das unter dem Dach der VDL Groep weiter gebaut werden wird. Foto: VDL Groep; Montage: omnibus.news

Die VDL Groep, die die Bussparte des insolventen belgischen Busherstellers Van Hool übernommen hat, geht im Segment der Omnibusse jetzt mit einer Zwei-Markenstrategie auf Kundenakquise: Die neue Website von VDL Van Hool, die jetzt freigeschaltet wurde, zeigt die Reisebusse, die es aus dem Portfolio der belgischen Traditionsmarke in die Zukunft unter dem Dach von VDL geschafft haben: Die T- und TDX-Baureihen bleiben, wie auch die CX-Serie für den nordamerikanischen Markt, erhalten. Eingestellt wurde hingegen die EX-Baureihe.

Aktuell werden in der T-Baureihe, die erst im November 2022 vorgestellt wurde, der T15 Acron, T17 Acron sowie der T16 Astron und T17 Astron weiter angeboten. In der TDX-Baureihe werden der TDX21 Altano, der TDX25 Astromega und der TDX27 Astromega weiter produziert. Und für Nordamerika ist vorerst nur der CX45 im Angebot, der Doppeldecker in BEV-Ausführung wird zurzeit nicht aufgeführt. VDL will aber flexibel mit ABC Companies, dem Vertriebspartner für den Markt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, auf Kundenwünsche und Marktbedürfnisse reagieren.

Die VDL Groep sieht für den Omnibusmarkt in Europa und Nordamerika eine positive Zukunft, die europaweiten Zulassungenzahlen diverser Marktbeobachter und Analysten (bspw. ACEA oder DVV Media) bestätigen diese Vision. Wie bereits erwartet, gestaltet sich 2024 für VDL Groep schwieriger als das Vorjahr. Dies ist auf eine Kombination verschiedener, sich direkt auf das Ergebnis auswirkender Faktoren zurückzuführen, wie der weitere Abbau bei VDL Nedcar, Probleme aufgrund des Lieferrückstands im Geschäftsbereich Busse, Marktverzögerungen und steigende Kosten (Löhne, Renten, Gesetzgebung). Der Umsatz des Geschäftsbereichs Busse & Reisebusse der VDL Group sank im ersten Halbjahr um 14 % von 153 Mio. EUR im Vorjahr auf 132 Mio. EUR. Dies ist hauptsächlich auf die Folgen der Herausforderungen in den Lieferketten zurückzuführen, die zu Lieferverzögerungen bei den Fahrzeugen geführt haben.

Die Auslieferungen wurden nun wieder aufgenommen. Auch international sind mehr neue elektrische Stadtbusse – die neue Generation VDL Citea – zu sehen, unter anderem in Belgien, Deutschland und Finnland. In der kommenden Zeit wird sich VDL Bus & Coach darauf konzentrieren, den Lieferrückstand abzubauen. Bei den Reisebussen steht die Markteinführung der dritten Generation des VDL Futura bevor. Diese wird 2025 erfolgen. Der Geschäftsbereich Busse & Reisebusse schreibt aber Verluste, so VDL weiter. Die europäische Busindustrie steckt schon seit einiger Zeit in Schwierigkeiten. Insbesondere vor diesem Hintergrund war die Übernahme von Teilen des insolventen flämischen Busherstellers Van Hool in den ersten sechs Monaten eine herausragende Entwicklung.

Die Übernahme von Teilen von Van Hool durch VDL beruht auf drei Elementen: Einige der Van Hool-Produkte ergänzen den Auftragsbestand von VDL Bus & Coach, über den amerikanischen Vertriebshändler ABC Companies wird langfristiger Zugang zum nordamerikanischen Markt erworben und das Know-how und die Wettbewerbsfähigkeit des Van Hool-Buswerks in Nordmazedonien, wo die Busse für Nordamerika produziert werden, werden VDL Bus & Coach weiter stärken. Der Schwerpunkt liegt auf den Reisebusaktivitäten von Van Hool. Busse für den öffentlichen Personennahverkehr werden von VDL Bus & Coach in Roeselare (BE) und Valkenswaard (NL) produziert, die A-Serie (BEV- und FCEV-Linienbusse) von Van Hool wird, wie auch die EquiCity-Baureihe oder Trolleybusse, nicht fortgeführt. (VDL/PM/Sr)

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