
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Busse innerhalb der VDL Group ist im ersten Halbjahr 2025 (von 132 Mio. Euro im Vorjahr) auf 270 Mio. Euro gestiegen. Foto: Modyn/VDL/Schreiber; Montage: omnibus.news

VDL Bus & Coach wird die neue Futura-Baureihe, hier bei der Wintererprobung in Arjeplog, auf der Busworld 2025 vorstellen. Foto: Baldauf/SB-Medien
Der Umsatz des Geschäftsbereichs Busse innerhalb der VDL Group ist im ersten Halbjahr 2025 (von 132 Mio. Euro im Vorjahr) auf 270 Mio. Euro gestiegen. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass sich die Lieferungen erheblich verbessert haben, wie VDL erklärt. Die Integration von VDL Van Hool in den Geschäftsbereich Busse sei in vollem Gange, so die Niederländer weiter. Aber: Dieser Geschäftsbereich sei durch die Einfuhrzölle in die USA sowie den stark gesunkenen Wechselkurs des Dollars gegenüber dem Euro mit Unsicherheiten behaftet. Der Geschäftsbereich Busse sei trotz des starken Wachstums insgesamt noch verlustbringend.
Dass die Niederländer knallharte Geschäftsleute sind, verdeutlicht folgende Aussage im Geschäftsbericht der VDL Gruppe: „Om de continuïteit van deze divisie te waarborgen, moeten de verliezen een halt worden toegeroepen.“. Übersetzt heißt das: Um den Fortbestand des Geschäftsbereichs Busse zu sichern, muss den Verlusten ein Ende gesetzt werden. Aus diesem Grund werden alle ÖPNV-Aktivitäten an den ÖPNV-Standort in Roeselare, Belgien, verlegt. Der Standort Valkenswaard wird sich, wie es bereits in der Vergangenheit der Fall war, wieder ganz auf Reisebusse konzentrieren. Ab dem nächsten Jahr wird dort die dritte Generation des VDL Futura produziert.
Diese Entscheidung hat zur Folge, dass in den Niederlanden rund 60 Stellen gestrichen und 250 befristete Verträge nicht verlängert werden, wie niederländische Tageszeitungen berichten. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz im niederländischen Eindhoven ist auf gutem Weg, man investierte 40 Millionen Euro in das neue Werk in Roeselare, das im April 2024 eröffnet und speziell für elektrische Stadtbusse konzipiert wurde. VDL erklärte, dass der belgische Standort von einem Einschicht- auf ein Zweischichtsystem umgestellt werden müsse und jährlich 800 Einheiten ausliefern müsse, um Gewinne zu erzielen.
VDL hat durch die Übernahme der Van Hool-Reisebussparte auch noch den Standort Koningshooikt mit rund 250 Mitarbeitern in Belgien. Hier wurde und werden Reisebusse entwickelt, wie es seitens der VDL Group heißt. Diese Kompetenz will VDL nutzen und die Entwicklung von Reisebussen von Valkenswaard nach Belgien verlagern. Und in Nord-Mazedonien ist ein modernes Buswerk als Teil der Übernahme in das VDL-Portfolio gekommen. Wie geht es weiter? Die Bussparte schreibt seit Jahren Verluste, die gesamte VDL Gruppe erzielte 2024 einen Umsatz von 4,3 Milliarden Euro, das letzte Jahr verlief erwartungsgemäß schlechter als 2023. Die Niederländer sahen sich mit einer Reihe von Ereignissen mit unmittelbaren Auswirkungen konfrontiert:
Dem Abbau bei VDL Nedcar, Problemen durch Materialknappheit und dadurch verzögerte Auslieferungen von Bussen, stagnierenden Marktentwicklungen und gestiegenen Kosten (Löhne, Energie, Zinsen, gesetzliche Vorschriften). Nach einem schwachen ersten Halbjahr erholte sich das Ergebnis in der zweiten Jahreshälfte 2024. Ohne Berücksichtigung des Geschäftsbereichs Fahrzeugmontage wurde der höchste Jahresumsatz aller Zeiten erzielt! Zurück zur Bussparte: Deren Umsatz stieg von 132 Mio. Euro auf 270 Mio. im Vergleich der beiden Halbjahre. Das ist aber nach wie vor nur ein sehr kleiner Anteil am Gesamtumsatz. Und trotz des starken Wachstums ist die Bussparte immer noch verlustbringend…
Was bringt der neue Futura? Ab dem nächsten Jahr wird die dritte Generation des VDL Futura produziert. Die Weltpremiere des neuen Reisebusses ist ein Highlight auf der Busworld, die dieses Jahr vom 4. bis 9. Oktober in Brüssel stattfindet. Für die Kunden bedeutet der Futura 3, insbesondere durch Kraftstoffeinsparungen von bis zu 15 Prozent, einen Quantensprung hinsichtlich der Lebenszykluskosten, so VDL im Geschäftsbericht. Und: Die Auftragsbücher für den elektrischen Stadtbus seien für 2025 prall gefüllt. Für die dritten Futura-Generation haben erste Kunden schon vor der Weltpremiere entsprechende Verträge unterzeichnet… (VDLGroup/VDLBus&Coach/DeStaandard/omnibus.news/Sr)
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