Stromlinie a la Jaray

Mercedes-Benz lieferte mit dem Lo 3100 die rollenden Basis, die Firma Waggon-Fabrik AG Uerdingen baute den Stromlinienbus, dessen Aufbau aus den Händen des bekannten Stylisten Paul Jaray stammte. Foto: Autocult

Ohne Zweifel erhielt der Omnibus-Bau in Deutschland mit der Einweihung der ersten Autobahnteilstücke ab Mitte der 1930er Jahre einen großen Schub. Von oberster Reichsstelle war es gewollt, die großen Städte mit Fernbuslinien zu verbinden. Sich einen lukrativen Verkauf daraus versprechend, reagierten die namhaften Hersteller schnell und boten Busse in Stromlinienoptik an. Die Grundidee: Aerodynamik als Schlüssel zur Effizienz im öffentlichen Verkehr zu nutzen. Typische Merkmale der Stromlinienbusse: Sie hatten eine glatte Außenhaut, geringere Luftwiderstände und damit weniger Energieverlust, potenziell niedrigere Betriebskosten und auch reduzierten Lärm.

In den 1930er Jahren wurden erste Ansätze zur Stromlinienform in der Automobil- und Luftfahrttechnik erforscht. Im Omnibusbereich damals aber oft noch eher in Grundlagen statt Serienmodellen. Der modernste Unterbau für die Karosserieunternehmen stand ab 1935 mit dem Chassis des Mercedes-Benz Lo 3100 zur Verfügung. Diesen Unterbau wählte auch die Firma Waggon-Fabrik AG Uerdingen für ihren Stromlinienbus, dessen Aufbau aus den Händen des bekannten Stylisten Paul Jaray stammte. Es ist nicht überliefert, ob der Wahlschweizer die treibende Kraft hinter dem Projekt war, oder ob das Karosseriewerk den Auftrag dem Designer erteilt hatte. Die markante Linienführung, die sich an der Form eines Tropfens orientierte, ist auch an dem 1935 auf die vier Räder gestellten Bus gut nachvollziehbar.

Angetrieben wurde der Omnibus von einem 95 PS starker Benzinmotor, beim zweiten Modell, das 1936 entstand, wurde ein Dieselmotor mit 120 Pferdestärken eingebaut. Der vollkommen aus Stahlblech gefertigte Busaufbau mit Plätzen für 24 Passagiere wurde höchstwahrscheinlich in zwei Exemplaren gefertigt. Getreu des Marken- und Firmennamens Autocult hat es sich das Team um Thomas Roschmann zum Ziel gemacht, längst vergessene Automobile, die sich über ihre außergewöhnliche Form oder ihre innovative Konstruktion auszeichnen, in Miniatur 43-fach verkleinert umzusetzen. Dabei geht es uns nicht nur um die Modellumsetzung, sondern auch um die jeweilige Geschichte und die Hintergrundinformationen, die man dem Sammler erzählen möchte. Autocult erweckt längst vergessene Modelle und Marken im Miniaturformat wieder zum Leben. Und das in einer limitierten Auflage von jeweils nur 333 Modellen. (Autocult/MercedesBenz/PM/Sr)

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