Chinesische Bushersteller haben 2024 über 15.000 New Energy Buses exportiert. Foto: Schreiber; Grafik: omnibus.news
Im Jahr 2024 erreichte das Gesamtexportvolumen chinesischer Busse mit neuer Antriebstechnik, zu denen die Chinesen BEV- und FCEV-Busse zählen, 15.444 Einheiten, wie chinabuses.org berichtet. In dieser Summe sind aber auch Klein- und Midibusse berücksichtigt, wenn sie über 3,5 Meter lang sind. Die 15.444 Omnibusse des Segments „neue Antribestechnik“ entsprechen einer Steigerung von 28,3 % gegenüber dem Jahr 2023. Rückblickend auf das Jahr 2024 war es der Dezember, der besonders positiv zu Buche schlug: 2.361 Einheiten (was einem Anstieg von 47,9 % gegenüber dem Vorjahr und einem beachtlichen Anstieg von 113,6 % gegenüber dem Vormonat entspricht) wurden weltweit expordiert.
Im Dezember 2024 setzte sich Yutong Bus an die Spitze, 807 Omnibusse mit neuer Antriebstechnik wurden exportiert. Dies entspreche einem atemberaubenden Anstieg von 127,9 % im Jahresvergleich und 284,2 % im Monatsvergleich, wie chinabuses.org mitteilt. Für das gesamte Jahr 2024 habe aber BYD die Spitzenposition mit 3.582 exportierten Bussen mit neuer Antriebstechnik inne und sei damit das einzige Unternehmen ider chinesischen Bushersteller, das jährlich mehr als 3.000 Busse mit neuer Antriebstechnik exportierte. Yutong Bus exportierte im letzten Jahr 2.700 Omnibusse mit neuer Antriebstechnik und sprang vom dritten Platz im Jahr 2023 auf den zweiten Platz im Jahr 2024, so chinabuses.org.
Omnibusse mit neuer Antriebstechnik würden an den Gesamtexporten seit Jahren etwa 25 % betragen, ein stabiler Wert, so chinabuses.org. Auch in Deutschland sind Elektrobusse aus China nichts Besonderes mehr, wie letzte Neuanschaffungen der Deutschen Bahn zeigen. Ausschreibungen werden mitunter über den Preis entschieden. Und hier sieht die Rabobank in ihrer Analyse eine der Ursachen für den Anstieg chinesischer Elektrobusse bei den Neuzulassungen in Europa. Auch wären es wohl die Überkapazitäten bei der Produktion von Elektrobussen in China verbunden, die mit einer aggressiven Preisgestaltung einhergehen, so müsse man weiter mit einem Anstieg der Marktanteile chinesischer Elektrobusse innerhalb der EU rechnen.
Außerdem, so die Rabobank, habe die chinesische Währung seit 2022 gegenüber dem Euro um zwölf Prozent an Wert verloren. Dies habe europäische Kunden dazu angeregt, die günstigeren chinesischen Elektrobusse zu kaufen.Darüber hinaus ist China heute der mit Abstand größte Markt für batterieelektrische Stadtbusse – und auch das Segment der FCEV-Busse werde entsprechend bedient.Mit einem großen Inlandsmarkt können chinesische Bushersteller ihre Produktion weiter steigern und große Skaleneffekte erzielen. Es bleibt – im wahrsten Sinne – spannend, wie sich die Marktanteile der Elektrobus-Neuzulassungen in 2024 verteilen werden.
Während der Anteil der Elektrobusse an den Neuzulassungen in Europa stetig steigt, nimmt seit fünf Jahren der Anteil der Bushersteller, die Elektrobusse in der Eu produzieren, stetig ab: Im Jahr 2017 wurden 77 Prozent der neu zugelassenen Elektrobusse in der EU von Herstellern produziert, die auch innerhalb der Europäischen Union ansässig waren. Im Jahr 2023 hatten diese nur noch einen Marktanteil von 54 Prozent! Europa verliert, China gewinnt: Die chinesischen Elektrobushersteller konnten ihren Marktanteil von 13 auf 24 Prozent steigern.
Und auch Elektrobushersteller aus der Türkei legten deutlich zu – seit 2022 haben sie sechs Prozent des Marktes erobert. Mit Blick auf die in Deutschland bekannten und erwarteten Leistungen im Bereich AfterSales und Service verwundert es nicht, dass die Gewinner wie beispielsweise Yutong eher Märkte wie Dänemark, Finnland oder Großbritannien, die hier eine andere Sicht auf flächendeckende Betreuung und Serviceleistungen haben. Auch Karsan macht in Europa gute Geschäfte außerhalb von Deutschland – so konnten große Einheiten in Frankreich, Italien und Luxemburg abgesetzt werden.
Bei einem durchschnittlichen Preis von rund einer halben Million Euro pro BEV-Stadtbus beschleunigt ein ausreichendes Budget den Übergang – die Bundesregierung hat bekanntlich die finanzielle Unterstützung nach drei Förderrunden durch das Bundministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) eingestellt. Hintergrund ist, dass das Budget aus dem Klima- und Transformationsfonds für das Haushaltsjahr 2024 um über 12 Milliarden Euro gekürzt werden musste. Das BMDV habe den Schwerpunkt auf den Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur gelegt, so die Information aus Berlin. Die Förderung ist nun Landessache, erste Bundesländer haben die nötige Unterstützung bereits angekündigt.
Ob und was die neue Regierung machen wird, um dem negativen Trend entgegenzuwirken, wird sich erst noch zeigen. Fakt ist: Die Zahl der neuen Elektrobusse, die beim Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg im Rahmen der Neuzulassung im Jahr 2024 registriert wurden, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig. Auch bei den Neuzulassungen über alle Antriebe ist die Zahl rückläufig, wie omnibus.news am 13. Januar 2025 berichtet hat. Zurück zu den neuen Omnibussen mit alternativen Antrieben: Von den 5.493 neuen Omnibussen in 2023 hatten 2.335 einen alternativen Antrieb, was 42,5 Prozent entspricht. Im Jahr 2024 sind es 5.382 neue Omnibusse, 1.745 davon hatten einen alternativen Antrieb, was 32,4 Prozent entspricht.Und die Omnibusse mit Elektroantrieb? Für das Segment der Elektro-Antriebe meldet das KBA in Summer 843 Fahrzeuge. Mit Blick auf die unterschiedlichen Elektroantriebe sind davon 809 einen BEV-Antrieb, acht sind mit einer Brennstoffzelle als Energielieferant gelistet und 26 Plug-in-Hybride werden aufgeführt. Von den 1.442 Hybridantrieben sind 1.338 Diesel-Hybride, so das KBA. 43 neue Omnibusse in 2023 hatten einen Gasantrieb, sieben einen Wasserstoffantrieb. Die Zahl für die neuen Omnibusse des Jahres 2024: 876 haben einen elektrischen Antrieb, 713 davon einen BEV-Antrieb. Neue Elektrobusse ab 3,5 t fallen von 809 auf 713 Einheiten zurück!
Elektrobusse mit Brennstoffzelle tauchen in der 24er-Statistik nicht auf, hier geht es also von acht auf null zurück. Bei den Plug-in-Hybriden stehen 163 Fahrzeuge, hier waren es im Jahr zuvor nur 26. Von den nur noch 809 Hybridantrieben sind 749 Diesel-Hybride, so das KBA. 25 neue Omnibusse in 2024 hatten einen Gasantrieb, ein Jahr zuvor waren es noch 43. Dafür gibt es wieder ein Plus im Segment Wasserstoffantrieb: Hier listet das KBA für 2024 in Summe 34 neue Omnibusse. Während in Summe bei allen Neuzulassungen – unabhängig von der Antriebsart – das Ranking unverändert ist (Daimler Buses (Mercedes-Benz & Setra) vor MAN (MAN & Neoplan) und Iveco Bus), gibt im Segment der alternativen Antriebe wieder Veränderungen. Details dazu in Kürze auf omnibus.news! (chinabuses.org/Rabobank/PM/Sr)
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