
Dr. Markus Söder, Ministerpräsident Freistaat Bayern (rechts) am Steuer des Mercedes-Benz eIntouro, und Till Oberwörder, CEO Daimler Buses. Foto: DaimlerTruck

Der eIntouro von Mercedes-Benz wurde auch schon zu einer ersten Kunden-Erprobungsfahrt auf die Straße geschickt. Foto: DaimlerTruck
Erst ist es Emmauel Macron, der französische Staatspräsident, der die Busfertigung in In Ligny-en-Barrois in Frankreich besuchte, nun schließt sich Bayerns Ministerpräsident an. Dr. Markus Söder hat Ende Juli den Produktionsstandort von Daimler Buses in Neu‑Ulm besucht. Im Zentrum des Besuchs stand der Mercedes‑Benz eIntouro – ein seriennaher Prototyp des ersten batterieelektrischen Überlandbusses des Herstellers. Das von Daimler Buses in Neu‑Ulm entwickelte Fahrzeug wird ab 2026 auf den Markt kommen. Im Rahmen des Besuchs hat Söder an einer exklusiven Probefahrt auf öffentlichen Straßen teilgenommen und sich detailliert über die technischen Merkmale sowie die Leistungsfähigkeit des eIntouro informiert. Anschließend hat er die Produktion am Standort besichtigt und sich einen umfassenden Eindruck von den Fertigungsprozessen moderner Omnibusse verschafft.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Bayern kann Auto, Lkw und Busse. Wir haben mit der Daimler Buses GmbH einen sehr starken Standort in Neu-Ulm. Hier wird ein moderner Busantrieb der Zukunft entwickelt. Insgesamt fördert Bayern stark die E-Mobilität. Wir haben auch deutschlandweit die meisten Ladestationen.“ Till Oberwörder, CEO Daimler Buses: „Seit über drei Jahrzehnten ist unser Standort in Neu‑Ulm das Rückgrat unseres europäischen Produktionsnetzwerks. Hier entstehen Reisebusse in höchster Qualität – ‚Made in Germany‘. Als letzter Hersteller mit Produktion von Omnibussen über acht Tonnen in Deutschland tragen wir eine besondere Verantwortung: für die Sicherung industrieller Wertschöpfung im Land, für zukunftsfähige Arbeitsplätze und für die technologische Weiterentwicklung nachhaltiger Mobilität. Dass unser erster batterieelektrisch angetriebener Überlandbus, der Mercedes‑Benz eIntouro, genau hier entwickelt wurde, unterstreicht die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit dieses Standorts.“
Das Werk Neu‑Ulm ist das Kompetenzzentrum für Reisebusse aller Antriebsarten. Der Standort hat rund 3.800 Beschäftigte in zentralen Funktionen, in der Entwicklung und in der Omnibusfertigung. Im Werk findet die Montage von Mercedes‑Benz und Setra Reisebussen statt. In der eigenen Sitzfertigung entstehen zudem Überland- und Reisebussitze für beide Marken, was ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal des Standorts darstellt. Nicht nur der BEV-Überlandbus, sondern auch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen haben gegriffen, gemeinsam mit dem Betriebsrat konnte mit Till Oberwörder als verantwortlicher Geschäftsführer für Daimler Buses in diesem Segment ein Zukunftsbild zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und der deutschen Standorte vereinbaren und umsetzten. Damit wurde eine langfristige Perspektive für die Werke in Mannheim und Neu-Ulm geschaffen. Bis 2028 soll das Restrukurierungsprogramm abgeschlossen sein. Daimler Truck will damit Produktionskosten in der Bussparte sparen.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Mannheim und Neu-Ulm hat der Gesamtbetriebsrat die bestehende Zukunftssicherung für die Beschäftigten in Deutschland von 2024 bis Ende 2033 verlängern können. Bis Ende 2030 sollen etwa 150 Millionen Euro in die Werke in Mannheim und Neu-Ulm investiert werden. Der Standort Mannheim ist nach Angaben des Unternehmens das Kompetenzzentrum für E-Stadtbusse. Dort sind rund 3.300 Mitarbeiter beschäftigt. Der Standort Neu-Ulm bleibt nach Angaben von Daimler Buses das Kompetenzzentrum für Reisebusse. Bei elektrisch betriebenen Bussen gebe es viele neue Wettbewerber, so Till Oberwörder. Und weiter: „Diese verschärfte Marktsituation führt dazu, dass wir uns in der Produktion kostenseitig besser aufstellen müssen.“ Dies Grundlage dafür sind geschaffen worden. 2024 war die Bussparte von Daimler Truck die leistungsstärkste – und fast die einzige wachsende – Sparte des Unternehmens.
In einem von zunehmenden makroökonomischen Unsicherheiten geprägten ersten Quartal erzielte die Daimler Truck Holding AG insgesamt starke Ergebnisse, wie es auf der entsprechenden Pressekonferenz seitens des Unternehmens hieß. Wie erwartet seien Absatz, Umsatz im Industriegeschäft und EBIT auf Konzernebene zurückgegangen, während die bereinigte Umsatzrendite (adj. ROS) im Industriegeschäft von Daimler Truck auf 9,6 % stieg – getrieben durch die starke Entwicklung von Trucks North America und Daimler Buses. Daimler Buses verzeichnete ein Plus von 11 % bei den ausgelieferten Einheiten : 6.206 gegenüber 5.596. Auch der Umsatz stieg um 14 % und das EBIT um 114 %. Auch ansonsten sieht es gut aus: Wer heute einen Linienbus bei Mercedes bestellt, bekommt ihn im Februar 2027, bei Setra schon zum Jahresende 2026. Bei den Reisebussen sieht es ähnlich aus, die Auftragsbücher sind gut gefüllt! (DaimlerTruck/PM/Sr)
Der Beitrag Söder bei Daimler Buses erschien zuerst auf omnibus.news.
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