Rettung für Lion Electric?

Gibt es doch noch eine Chance für das insolvente, kanadische Unternehmen Lion Electric? Foto: Lion Electric

Gibt es doch noch eine Chance für das insolvente, kanadische Unternehmen Lion Electric? Eine Investorengruppe um den Immobilienmagnaten Vincent Chiara aus Montreal könnte Lion Electric retten, wenn wir jetzt angekündigt neues Kapital bereitgestellt werden wird. Das jetzt vorliegende Angebot muss noch vom Gericht genehmigt werden. Zuvor war es die regionale Regierung der kanadischen Provinz Quebec, die eingeforderte Staatshilfen für Lion Electric verweigert hatte. Die Investition könnte sich lohnen, denn Käufer von elektrischen Schulbussen sollen in Kanada weiterhin finanziell unterstützt werden.

Und Lion Electric ist der einzige Hersteller von batterieelektrischen Schulbussen in Kanada. Dies könnte entsprechenden und auch gesicherten Absatz generieren. Der batterieelektrische Schulbus mit Haube namens eLion wurde 2015 auf die Räder gestellt. Mit an Bord ist ein 250-Kilowatt-Elektromotor vom Typ TM4 SUMO MD sowie Lithium-Ionen-Batterien von LG. Äußerlich fallen beim eLion blaue oder grüne Stoßstangen auf, die auf den lokal emissionsfreien Antrieb verweisen. Lion Electric ging 2021 an die Börse und wollte. mit einem innovativen Design der lokal emissionsfreien Schulbusse den nordamerikanischen Markt  revolutionieren.

Schon vor fünf Jahren waren die Kanadier euphorisch und kündigten zusätzlich zum klassischen E-Schulbus mit Haube noch weitere, kleinere E-Schulbus an. Lion Electric zählt in Nordamerika zu den Pionieren im Bereich elektrischer Schulbusse. Das Unternehmen hatte nach eigenen Angaben im Jahr 2020 schon 500 batterieelektrische Schulbusse in Kanada und den USA ausgeliefert. Weil insgesamt der Bedarf an elektrischen Schulbussen in den nächsten Jahren in den USA stark steigen werde, denn der größte Teil der insgesamt über 440.000 Schulbusse soll auf einen rein elektrischen Antrieb umgestellt werden, wurde investiert und die Fertigung entsprechend angepasst und auch ein Vertrag mit mit dem US-amerikanischen Batteriehersteller Romeo Power abgeschlossen.

Nach Angaben von Romeo Power werde man Batterien für die gesamte Lion-Electric-Flotte rein elektrischer Busse liefern. Die Produktionsstätte der Batterien in Los Angeles hat eine Kapazität von 7 GWh. Lion Electric kündigte in diesem Zusammenhang noch an, dass man für die Expansion auf dem Schulbus- und Shuttlebusmarkt eine Partnerschaft mit ABB geschlossen habe und so Zugriff auf das komplette Produktportfolio an Ladelösungen zum Vertrieb in Nordamerika hätte. Lion Electric wurde 2008 unter dem Namen Lion Bus gegründet. Kunststoff bzw. Glasfasern statt Stahl, ein eigener Rahmen statt einer Lkw-Basis, Sicherheitsgurte schon serienmäßig, die Kanadier machten viele Dinge anders.

Während andere Fabrikate immer wieder mit Korrosion zu kämpfen hatten, merkte man dies den Fahrzeugen von Lion Bus weder in Amerika noch im mitunter eisigen Kanada an. Doch gegen die großen Anbieter wie Blue Bird und Thomas Built Buses musste ein Alleinstellungsmerkmal her, um von den jährlich gut 40.000 neu zugelassenen Schulbussen ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Als 2011 die ersten Lion Bus-Schulbusse mit Dieselmotor auf den Markt kamen, war schon entschieden, dass man erfolgreich die Nische der rein elektrisch angetriebenen Schulbusse besetzen wollte.

Vor zwei Jahren kündigte Lion Electric dann einen Personalabbau an, um die Kostenstruktur zu verbessern und die Rentabilitätsziele zu verbessern. Parallel wuchsen aber auch die Schulden. Dann wurde Donald Trump gewählt, der neue Präsident der USA ist bekanntlich kein Freund der Elektromobilität. Dementsprechend stehen Elektro-Schulbusse in einem für Lion Electric wichtigen Markt weniger im Fokus.  (ABB/LionElectric/RomeoPower/PM/Sr)

Lion Electric fertigt die E-Schulbusse u.a. in Saint-Jérôme (Québec). Foto: Lion Electric

Lion Electric kündigte auchneue Gefäßgrößen für das Segment der E-Schulbus an. Foto: Lion Electric

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