
Wrightbus baut auch wieder Reisebusse. Foto: Wrightbus

Jean-Marc Gales, CEO von Wrightbus, kündigt ein spannendes Jahr 2025 an und informierte über eine neue Reisebus-Baureihe. Foto: Wrightbus; Grafik/Montage: omnibus.news

Wrightbus hat mit FCEV-Liniendoppeldeckern viele Erfahrungen gesammelt, nun kommt ein FCEV-Reisebus-Doppeldecker hinzu. Foto: Wrightbus

In Deutschland hat die RVK in Köln die ersten FCEV-Wrightbusse auf die Straße gebracht. Foto: RVK
Nanu, der nordirische Bushersteller hat jetzt einen neuen, klassisch angetriebenen Reisebus vorgestellt. Zuletzt hatte das nordirische Unternehmen mit enormen Zuwächsen bei BEV- und FCEV-Linienbussen für Aufsehen gesorgt. Und dann wurde das Portfolio der lokal emissionsfreien Linienbusse zuletzt noch um die Marke Rightech, die die Gefäßgrößen nach unten abrundet und die in Kooperation mit dem chinesischen Bushersteller King Long entsteht, erweitert. Nun stellten die Nordiren mit dem Contour eine neue Reisebus-Baureihe mit Dieselmotor vor. Wobei, so „neu“ ist der Reisebus eigentlich nicht, denn schon in den 1980er Jahren gab es von Wright einen Reisebus namens Contour. Damals schien die Zeit nicht reif, denn innerhalb von nur fünf Jahren wurden nur 37 Einheiten verkauft.
Das könnte sich mit der Neuauflage des Contour ändern: Zum Start gibt es einem dieselbetriebenen Zweiachser, ein FCEV-Dreiachser soll schon nächstes Jahr folgen. Aktuell machen BEV- und FCEV-Reisebusbusse ohne eine entsprechenden – und auch europaweite – Ladeinfrastruktur noch keinen Sinn. Dank staatlicher Unterstützung sind in Großbritannien BEV- und FCEV-Busse mehr denn je gefragt. Das Segment der lokal emissionsfreien Reisebusse werde stark wachsen, wie The Society of Motor Manufacturers and Traders Ltd (SMMT) prognostiziert. Aktuell sind es nur chinesische Anbieter, allen voran Yutong, die schon BEV-Reisebusse in Großbritannien verkaufen. Das will Wrightbus nun ändern, zum Start fährt der neue Reisebus, der in Kooperation mit King Long entsteht, aber noch mit einem Cummins X11 Euro VI-Motor mit 400 PS vor.
Diese Philosophie kennt man von VDL und der neuen Futura-Reisebusgeneration: Zum Start den klassischen Diesel, BEV- und FCEV-Antriebe dann, wenn es die Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Bei der Vorstellung der Contour-Baureihe machte Wrightbus deutlich, dass der neue Reisebus keineswegs nur als Rechtslenkervariante gebaut werde. Man sehe nämlich Potenzial für den gesamten europäischen Busmarkt und hätte von Anfang an mit einem Linkslenker geplant. Im 12,2m langen Zweiachser finden bis zu 55 Fahrgäste einen Sitzplatz, die bekannten Komforteinrichtungen wie Bordküche, Toilette oder auch einen Rollstuhllift wären selbstverständlich Teil des Contour-Konzeptes. Mit Fokus auf den Markt in Großbritannien sei der neue Reisebus auch PSVAR-konform. Seit dem 1. Januar 2015 müssen alle Busse mit einem Gewicht bis zu 7,5 Tonnen vollständig barrierefrei sein, und ab dem 1. Januar 2020 werden auch Reisebusse vollständig barrierefrei sein.
Die entsprechenden Vorschriften für eine Barrierefreiheit bei öffentlichen Verkehrsmitteln (Public Service Vehicle Accessibilty Regulations (kurz PSVAR) wurden in Großbritannien schon 2000 vorgestellt. Zum 1. Januar 2005 mussten neue Busse bis 7,5 Tonnen rollstuhlzugänglich sein. Und seit dem 1. Januar 2015 müssen alle Busse mit einem Gewicht bis zu 7,5 Tonnen vollständig barrierefrei sein. Seit 2020 müssen nun auch Reisebusse vollständig barrierefrei sein. Im Fokus hätten auch die Total Cost of Ownership, die Gesamtbetriebskosten, gestanden, wie Wrightbus bei der Vorstellung erklärte. Die neue Contour-Baureihe hätte durch die Auftragsfertigung bei King Long in China einen mehr als wettbewerbsfähigen Preis.
Nicht zuletzt würde neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis auch noch die Lieferzeit von nur sechs Monaten überzeugen, da ist man sich bei Wrightbus sicher. Als Garantie gewähre man zwei Jahren bzw. 200.000 Meilen (gut 300.000 km). Mobile Servicetechniker, Wrightbus nennt sie Flying Doctors, würden landesweit auf Abruf für Inspektionen und Serviceleistungen zur Verfügung stehen, 70 wären es für Großbritannien und Irland – eine Zahl für den europäischen Markt nannte Wrightbus nicht. Das europäische Servicecenter im deutschen Brühl werde aber auch hier eine führende Rolle übernehmen, wie es hieß. Etwas nebulöser wurden die Aussagen zum FCEV-Reisebus, hier ließen die Nordiren lediglich durchblicken, dass dieser zum Start als 15m-Variante präsentiert werde.
Und diese sei ein Doppeldecker, der unten Platz für zwei Rollstühle und bis zu 15 Fahrgäste biete. Dazu noch zehn Kubikmeter Stauraum für Gepäck – das ist das Volumen, das auch der Skyliner von Neoplan bietet. Im Oberdeck würde es Platz für 69 Fahrgäste geben. Ob der FCEV-Reisedoppeldecker auch in Kooperation mit King Long in China gebaut werde, bestätigte Wrightbus nicht. Und auch mit Blick auf den Namen und damit einen möglichen, krönenden Abschluss der Contour-Baureihe, hüllte sich Wrightbus in Schweigen. Zur Reichweite könne man aber schon zum jetzigen Zeitpunkt die 1.000er Marke nennen. Umgerechnet seien also maximal bis zu 1.500 km drin. Die Erfahrung beim Bau des FCEV-Liniendoppeldeckers, die jetzt als Generation 2.0 vorgestellt wurde, sei für den Reisebus sehr nützlich gewesen, wie die Nordiren erklärten. (Wrightbus/Adhoc/PM/Sr)
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