Neoplan N 116 EL

Kein KI-generiertes Foto, sondern ein echter Neoplan für einen Kunden in Schweden… Foto: Auwärter/Neoplan

Im Rückspiegel blickt omnibus.news zurück auf besondere Omnibusse. Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Manchmal fragt man sich, ob ein Bild echt ist oder von einer KI geschaffen wurde? Midjourney, DALL-E, DeepAI – Programme, die mit künstlicher Intelligenz fotorealistische Bilder erschaffen, sorgen für eine wahre Flut künstlich generierter Bilder und damit an unzähligen Fakes. Gefälschte Bilder werden immer mehr zu einem großen Problem und begegnen uns täglich, mittlerweile nicht mehr nur auf Social Media. Das Problematische an diesen Fake-Fotos: Sie sind dank KI manchmal kaum noch als Fälschung zu erkennen.

Es gibt zahlreiche Omnibus-Fakes, Omnibusse, die nie gebaut wurden, wie Doppeldecker mit drei Ebenen, futuristische Studien möglicher neuer Omnibusse oder auch Gelenkbusse mit sechs Achsen… Der hier gezeigte Neoplan ist aber echt! Auch wenn drei Achsen und die Türe zweiflügelig nach außen klappend auf den ersten Blick nicht so richtig passen wollen… Wobei, bei Neoplan war bekanntlich alles möglich. Der extra lange Cityliner war, es wundert nicht, ein Kundenwunsch. Als Basis diente der N 116, für einen Kunden in Schweden wurde daraus ein 14,6m langer Cityliner mit der Typenbezeichnung N 116 EL. 66 Sitze (mit einem Sitzteiler von 780mm) waren an Bord.

Wie der Auwärter-Chronik zu entnehmen ist, waren beim N 116 EL insgesamt 17 Sitzreihen an Bord. Und mit der 3. Achse hatte der besondere Cityliner ein maximales Gesamtgewicht von 22t. Auch sonst gab es noch einige Besonderheiten: Die hintere Scheibe des modifizierten Hecks war leicht nach außen gewölbt, um die 17 Sitzreihen darzustellen. Und die Frontscheibe war aus Panzerglas, was den schwedischen Sicherheitsbestimmungen geschuldet war. Ansonsten ein typischer Cityliner, der den Reisenden beste Aussichten bot, denn der Fahrersitz befand sich ja „unten“!

Nicht so typisch für einen Cityliner waren hingegen 17 Wärmetauscher, die zusammen mit einem zusätzlich eingebauten Heizschrank sowie den zwei Webasto-Heizungen (für den Fahrerbereich und die Toilette) den Temperaturen von bis zu -40 Grad trotzen sollten… Für ein angenehmes Raumklima sorgte die Doppelverglasung, das Mehr an 700 kg konnte der Dreiachser problemlos wegstecken. Angetrieben wurde der N 116 EL von einem Daimler-Benz 320 V 10-Motor, die Kraftübertragung erfolgte über ein 12-Gang-Getriebe von ZF. Die Vorder- und Hinterachse (HS16 bzw. HS19) steuerte Henschel bei, die Kupplung (Typ 6K) kam von Fichtel & Sachs.

Der Neoplan Cityliner N116 legte die Messlatte für das Busreisen höher, keine Frage! In Monaco präsentierte Neoplan im Jahr 1971 einen Omnibus, der Busunternehmer begeisterte und den Wettbewerb deklassierte. Das kreative Team der Auwärter-Busfamilie hatte das Busreisen auf eine völlig neue Stufe gehoben – im wahrsten Sinne, denn die Fahrgäste an Bord genossen im ersten Stock durch die großzügige Verglasung eine perfekte Aussicht. Radkästen, Stauräume und der Motor befanden sich unterhalb des Fahrgastraumes. Was da an der Côte d’Azur auf der 20. Internationalen Omnibuswoche vorfuhr, wurde fortan als Reisebus-Hochdecker von allen Busherstellern angeboten. (Auwärter/Neoplan/Schneider/omnibus.news/Sr)

 

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