Neben der kleineren Größe, die sich für enge Straßen oder nachfrageschwache Abschnitte eignet, ist mit dem Cristal von Lohr auch ein flexibleres Betriebskonzept möglich, so die MVG. Foto: MVG
Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haben in den vergangenen Wochen elektrische Kleinbussedes Typs Cristal vom französischen Anbieter Lohr getestet. Die kleinen Stromer waren zusätzlich zu den regulären Bussen testweise auf der Linie 167 in Hadern im Einsatz. Das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München hat die Erprobung aus Mitteln, die der Stadtrat im August 2025 bereitgestellt hat, unterstützt und finanziert. Die kleinen Elektrobusse wurden von Fahrern gesteuert und haben einzeln eine Kapazität von ca. 10 Fahrgästen.
Neben der kleineren Größe, die sich für enge Straßen oder nachfrageschwache Abschnitte eignet, ist mit den Fahrzeugen auch ein flexibleres Betriebskonzept möglich: So kann ein Verband aus bis zu drei Fahrzeugen einen stärker nachgefragten Abschnitt bedienen. Dazu werden die Fahrzeuge bedarfsweise aneinander gekuppelt. Matthias Korte, Leiter Mobilitätsmanagement bei SWM/MVG: „Die Rückmeldungen der Fahrerinnen und Fahrer sind positiv, und auch von den Fahrgästen haben wir großen Zuspruch bekommen.“
So wird neben der Umweltfreundlichkeit auch das moderne Erscheinungsbild und die freundliche, helle Stimmung im Fahrzeug gelobt. In einer qualitativen Befragung wurde außerdem der Komfort sowohl beim Ein- und Ausstieg als auch während der Fahrt als gut bewertet. Die Barrierefreiheit und die Sicherheit sind weitere Pluspunkte, da der Fahrer gut erreichbar ist und die Rampe für Rollstuhlfahrer elektrisch ausfährt. Ausgangspunkt für den Testbetrieb ist das Ziel, Stadtrandlagen und enge Quartiere künftig besser erschließen zu können.
Dafür eignen sich kleinere und wendige ÖPNV-Fahrzeuge. So soll ab Anfang 2026 etwa das Angebot zwischen Neuaubing und Freiham verbessert werden. Zudem wird die MVG die Ergebnisse auch mit Blick auf einen späteren autonomen Fahrbetrieb auswerten. Fahrerlose ÖPNV-Shuttles werden anfangs eine vergleichbare Kapazität wie die Testfahrzeuge aufweisen und für ähnliche Einsatzzwecke am Stadtrand geeignet sein. Nach jüngsten Herstellerangaben ist davon auszugehen, dass erste fahrerlose Fahrzeuge in Shuttle-Größe bereits 2027/2028 typzugelassen und serienreif zur Verfügung stehen.
Autonome Busse können die Betriebskosten im ÖPNV senken. Sie ermöglichen damit ein verbessertes Angebot zum gleichen Preis und mehr Einsatzflexibilität als heute. So lassen sich zum Beispiel auch Randlagen oder Randzeiten besser bedienen. Oberbürgermeister Dieter Reiter: „Der erfolgreiche Probebetrieb zeigt: Unsere flexiblen E-Kleinbusse können eine wertvolle Ergänzung für unseren öffentlichen Personennahverkehr sein! Sie binden die Stadtrandlagen besser an, schließen weiße Flecken und schaffen so ein noch attraktiveres Nahverkehrsangebot – leise, klimafreundlich und komfortabel.“
Und wenn diese dann auch irgendwann autonom fahren, sind sie in Zeiten des Personalmangels durchaus ein ganz wesentlicher Schritt, um die Flexibilität im öffentlichen Nahverkehr zu erhöhen. Mobilitätsreferent Georg Dunkel: „Wir freuen uns sehr, dass der Test der flexiblen Kleinbusse so positiv verlaufen ist. Gemeinsam mit der städtischen Mobilitätstochter MVG werden wir nun die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem möglichst flexiblen Betrieb sowie autonomen Angeboten erarbeiten. Weiter geht es im nächsten Jahr zwischen Neuaubing und Freiham.“ (MVG/PM/Sr)
Der Beitrag MVG: Erfolgreiche Lösung erschien zuerst auf omnibus.news.
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