Kürbis, Bus & die Reform…

Halloween ohne Kürbis ist irgendwie wie Reisen ohne Bus, oder? Foto: Prevost

Kinder mit übergezogenen Bettlaken laufen als Geister verkleidet von Haus zu Haus, um Süßigkeiten mit den Worten: “Süßes, sonst gibt ́s Saures!” zu fordern. Halloween ist ein altes, heidnischen Totenfest, welches wie viele heidnische Bräuche sehr schnell ins Christentum übernommen wurde. Halloween ist, so wird es jedenfalls von der „Frankfurter Allgemeine“ berichtet, 1991 nach Deutschland gekommen, als Ersatz für den wegen des Golfkriegs ausgefallenen Karneval. Kostümhersteller und Süßwarenhändler verzeichneten seitdem steigende Absätze vor dem Termin in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November.

Nach der Jahrtausendwende etablierte sich das modische Fest, heute gibt es ausgefallene Kostüme, Halloween-Veranstaltungen und –Partys, spezielle Dekoartikel, Lebensmittel und und und… Und auch wenn der Brauch über den Atlantik zu uns geschwappt ist, selbst Prevost hat noch keinen Reisebus mit Halloween-Ausstattung aufgelegt, sondern weiß den Omnibus gezielt in Szene zu setzen, wie das Foto des kanadischen Busherstellers, der heute unter dem Dach von Volvo Bus erfolgreich aktiv, zeigt. Und wieso taucht immer wieder der Kürbis auf? Dafür muss man nach Irland und nicht in die USA schauen…

Der Brauch stammt aus einer alten irischen Legende über einen Mann namens „Stingy Jack“ („Geiziger Jack“). besagter Jack war ein listiger Trinker, der den Teufel mehrfach austrickste. Als er schließlich starb, durfte er weder in den Himmel noch in die Hölle. Der Teufel gab ihm nur eine glühende Kohle aus der Hölle, damit er in der Dunkelheit umherwandern könne. Jack legte die Kohle in eine ausgehöhlte Rübe – so entstand „Jack O’Lantern“, das Irrlicht, das in der Nacht umherwandert. In Irland und Schottland stellten die Menschen zu Samhain (dem alten keltischen Herbstfest, Vorläufer von Halloween) Rübenlaternen vor ihre Häuser.

Sie sollten böse Geister vertreiben oder Jack den Weg weisen. Als irische Einwanderer im 19. Jahrhundert nach Amerika kamen, fanden sie dort Kürbisse – die waren größer, leichter auszuhöhlen und verbreiteten ein schöneres Licht. So wurde aus der Rübenlaterne die Kürbislaterne. Der geschnitzte Kürbis – oft mit Fratze und Kerze – symbolisiert also den „Jack O’Lantern“. Heute steht er vor allem für Spaß, Gruseln und Herbststimmung, hat aber seine Wurzeln in alten keltischen Geisterbräuchen.

Holloween beschert Umsätze in Millionenhöhe – wohlgemerkt ein “Fest”, das nur einen Tag dauert, quasi eigentlich nur eine Nacht. Danach wandert alles wieder in den Keller oder auf den Dachboden. Die ausgehöhlten Kürbisse fangen an, vor sich hin zu gammeln und werden ebenfalls schnell entsorgt. Irgendwie schade für ́s Geld! Und: Es gibt einen Unterschied zwischen Halloween und den kirchlichen Festen. Halloween ist nur eine Hülle, jedenfalls in Deutschland, wo weder keltische, irische noch amerikanische Traditionen verwurzelt sind. Nun lässt sich einwenden, auch Ostern und Weihnachten seien in der säkularisierten Gesellschaft weitgehend entleert.

Sie sind es aber nicht für die, denen christliche Feiertage noch etwas mehr bedeuten als Freizeit und Geschenke. Heute ist aber auch der Reformationstag. Ein kirchlicher Feiertag, der in vielen deutschen Bundesländern von den meisten Menschen doch eher dem Halloween-Fest „gefeiert” wird. Doch Protestanten und Halloween-Fans müssen sich nicht entscheiden, sondern können sich im Zweifelsfall einfach für Beides entscheiden. Während die Andacht zum Reformationstag im Laufe des Tages stattfindet, beginnen die ersten Halloweenpartys erst gegen Abend. (Prevost/omnibus.news/Sr)

Der Beitrag Kürbis, Bus & die Reform… erschien zuerst auf omnibus.news.

Kategorien:

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert