
Der erste Linienbus, der automatisiert auf öffentlichen Straßen im Mischverkehr in der Schweiz fährt, ist in Arbon unterwegs. Foto: Karsan

Heute hat Karsan den nächsten autonomen e-Atak auf die Straße geschickt, diesmal in der Schweiz. Foto: Karsan
Jetzt haben Karsan und Adastec auch in der Schweiz einen erstenautomatisiert nach Level 4 fahrenden Elektrobus der Atak-Baureihe auf die Straße geschickt. Das nationale Pilotprojekt SCCL (Self Controlled City Liner) in Arbon hat kürzlich vom ASTRA die Ausnahmebewilligung erhalten, erstmals darf damit in der Schweiz ein Linienbus automatisiert auf öffentlichen Straßen im Mischverkehr der Altstadt Arbon fahren. Die Eurobus Ostschweiz AG war von Beginn an als Projektpartner vertreten und betreibt den Bus, der von der lokalen Bevölkerung auf ARTOUR getauft wurde. Sechs Jahre nach der ersten Idee und nach zahllosen Testfahrten, viel Durchhaltewille und einigen Behördengängen war es geschafft, wie die Verantwortlichen von Eurobus heute erklärten. Im Rahmen der feierlichen Eröffnung des Linienbetriebs fanden sich unter anderem Fazlı Çorman, der türkische Generalkonsul in der Schweiz, Urs Martin, Vizepräsident der Regierung des Kantons Thurgau und René Walther, Stadtpräsident der Stadt Arbon ein.
Weiter nahmen wichtige Vertretungen des ASTRA und des BAV und die CEO’s Okan Baş und Dr. Ali Ufuk Peker von Karsan und Adastec die Gelegenheit wahr, sich vor Ort ein Bild zu machen. Weiter waren Gäste aus der Transportbranche, Vereinen und Behörden anwesend. Patrick Nussbaumer hielt im Namen von Eurobus die Rede vor den Anwesenden. Entlang der sogenannten „Altstadtlinie“ werden neun Haltestellen in Arbon bedient. Nach erfolgreichem fahrplanmäßigem Betriebsstart mit Sicherheitsfahrer werden in den zukünftigen Phasen schrittweise die Fernüberwachung und -steuerung des Fahrzeuges etabliert. Zielbild ist es, künftige kleinere Flotten von 4-6 Fahrzeugen über Teleoperation zu überwachen und im Ereignisfall zu steuern. Karsan-CEO Okan Baş erklärte, dass er sich freue, dass alle Beteiligten eine Ära komfortabler, lokal emissionsfreier und sicherer Verkehrsmittel in der Schweiz einläute: „Mit dem Karsan Autonomous e-Atak setzen wir weiterhin Maßstäbe. Nach dem Projekt am Flughafen Rotterdam sind wir nun in der Schweiz in Arbon angekommen. Fast ganz Europa fährt nun mit dem autonomen e-Atak.“
Und weiter: „Dieses nationale Pilotprojekt zeigt, dass autonome Mobilität keine Zukunftslösung mehr ist, sondern eine konkrete Transportlösung für heute. Wir freuen uns, Teil eines Projekts zu sein, das Nachhaltigkeit in den Fokus rückt und ganz im Einklang mit der Vision der Region für „grüne Energie“ steht. In der zweiten Phase des Projekts wollen wir mit der Implementierung von Teleoperationstechnologie einen weiteren wichtigen strategischen Meilenstein erreichen. Die Infrastrukturvorbereitungen laufen derzeit, und die Teleoperationsfunktion soll etwa ein Jahr nach der Markteinführung implementiert werden.“ Adastec hat für das automatisierte Fahren eine modulare Software entwickelt und um eine Backoffice-Plattform ergänzt. Das Programm von Adastec steuert alle Aspekte des automatisierten Betriebs des Busses durch eine integrierte, fehlertolerante Reihe von Sensoren und HD-Maps, bei denen verbesserte Sensorfusion und Deep-Learning-Techniken eingesetzt werden. Eine cloudbasierte Plattform unterstützt die Einsatzsteuerung, das Flottenmanagement und den Datenaustausch über APIs. Die intelligente Technik ist in einem Schrank hinter dem Fahrerplatz zusammengefasst. Für den Antriebsstrang setzen die Ingenieure von Karsan auf einen Elektromotor (115 kW Dauer- und 230 KW Spitzenleistung) und fünf – im Heck verbaute – Batterien von BMW mit einer Gesamtkapazität von 220 kWh. Die Reichweite gibt Karsan mit bis zu 300 km an. (Eurobus/Adastec/Karsan/PM/Sr)
Der Beitrag Karsan: Autonom durch Arbon erschien zuerst auf omnibus.news.
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