
Machen beim autonomen Fahren erfolgreich gemeinsame Sache: Okan Baş, CEO von Karsan und Dr. Ali Ufuk Peker, CEO Adastec. Foto: Schreiber

Zwei Midi-Elektrobusse von Karsan befördern ab 1. August 2025 ganz autonom mit der Software von Adastec die Fluggäste zwischen Metrostation und Flughafen Rotterdam-TheHague. Foto: Schreiber

Blick in den Fahrgastraum des autonomen eAtak von Karsan – der Fulghafenshuttle bietet ausreichend Platz auch für Gepäckstücke. Foto: Schreiber

Remco Derksen (4.v.l.), Mitgründer und Geschäftsführer von DAM Shuttles, freut sich mit dem niederländischen Verkehrsminister Robert Tiemann (5.v.l.) darüber, dass alle Beteiligten – von Rotterdamse Elektrische Tram (RET), Rotterdam The Hague Airport (RTHA), HTM Personenvervoer NV (HTM) und die Metropolitan Region Rotterdam The Hague (MRDH) zusammen mit DAM Shuttles so engagiert das Vorhaben unterstützt hätten. Foto: Schreiber
english text below – Vor drei Jahren hat der türkische Bushersteller Karsan mit der Software von Adastec im norwegischen Stavanger den ersten nach Level 4 autonom fahrenden Elektro-Midibus auf die Straße geschickt. Mittlerweile sind europaweit acht und zwei US-amerikanische Projekte angelaufen. Mit den beiden jetzt an DAM Shuttles ausgelieferten autonom fahrenden eAtak beginnt aber eine neue Ära, denn die beiden Fahrzeuge werden in den regulären Shuttledienst zwischen dem Flughafen und der Metrostation eingebaut. Und sie befahren öffentliche Straßen – zu Beginn mit 40 km/h, kurzfristig sollen es 50 km/h werden.
Ob Kreisverkehr, das Überwinden der niederländischen Drempel oder Fahrten durch den Kreisverkehr oder die ganz einfachen, üblichen Aufgaben wie das Anhalten und Abfahren von Haltestellen, selbst das Überqueren von Kreuzungen meistert der eAtak selbstständig und zuverlässig. Sogar neben den in den Niederlanden nicht zu vergessenen Fahrradfahrern oder anderen Fahrzeugen bewegt sich das Fahrzeug souverän. Dafür greift die künstliche Intelligenz beispielsweise auf LiDAR-Sensoren, die sich an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs befinden oder auch Wärmebildkameras sowie Ultraschallsensoren und GPS-Daten zurück.
Adastec hat dafür eine modulare Software für automatisiertes Fahren entwickelt und um eine Backoffice-Plattform ergänzt. Das Programm von Adastec steuert alle Aspekte des automatisierten Betriebs des Busses durch eine integrierte, fehlertolerante Reihe von Sensoren und HD-Maps, bei denen verbesserte Sensorfusion und Deep-Learning-Techniken eingesetzt werden. Eine cloudbasierte Plattform unterstützt die Einsatzsteuerung, das Flottenmanagement und den Datenaustausch über APIs. Die intelligente Technik ist in einem Schrank hinter dem Fahrerplatz zusammengefasst.
Auf der Buslinie 33 sei das Verkehrsgeschehen übersichtlich und weise weniger komplexe Verkehrssituationen auf, wie es heute seitens der RET hieß. Damit sei die Strecke für den Versuch geeignet. Ein qualifizierter Busfahrer werde zunächst noch an Bord sein, man werden aber den Bus kurzfristig ohne Fahrer betreiben, es finde eine Fernüberwachung statt. Auch dies sei Teil des Praxistests. Unterstützung gibt es vom niederländischen Verkehrsministerium, denn anlässlich der heutigen Vorstellung der Fahrzeuge in Rotterdam machte der für Verkehrspolitik verantwortliche rechtskonservative Minister Robert Tieman deutlich, dass er mit seiner Behörde den Innovationen, die das Land voranbringen würden, zugewandt sei.
Ihm sei bewusst, dass die 6.000 Busfahrer, die zeitnah der Branche in den Niederlanden fehlen werden, nicht in dieser Größe ersetzt werden könnten. Es sei erfreulich, dass das innovative Fahrzeug alle Betriebs- und Funktionssicherheitstests erfolgreich bestanden und die volle Zulassung durch den RDW (Rijksdienst voor het Wegverkeer), erhalten habe. Damit ist er offiziell Europas erster RDW-zugelassener autonomer Bus in voller Größe nach SAE Level 4. Der RDW ist die Organisation, die in den Niederlanden für die Zulassung von Kraftfahrzeugen und auch die Führerscheine zuständig ist . Der RDW ist eine unabhängige Verwaltungsbehörde der Regierung und untersteht dem Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft.
Für den Antriebsstrang setzen die Ingenieure von Karsan auf einen Elektromotor (115 kW Dauer- und 230 KW Spitzenleistung) und fünf – im Heck verbaute – Batterien von BMW mit einer Gesamtkapazität von 220 kWh. Die Reichweite gibt Karsan mit bis zu 300 km an. Die Batterien werden an einer Ladestation am Rande der Strecke im aufgeladen. Karsan-CEO Okan Baş sagte: „Mit dem autonomen e-Atak setzen wir neue Maßstäbe. In Rotterdam zeigen alle Beteiligten, dass die autonome Mobilität nicht nur eine Zukunftsvision, sondern gelebter Allag.“
Dr. Ali Ufuk Peker, Adastec CEO, erklärte: „Gemeinsam mit Karsan haben wir im Laufe der Jahre in mehreren Ländern bahnbrechende Projekte umgesetzt und gezeigt, wie automatisierter öffentlicher Verkehr von der Vision zum Alltagsbetrieb werden kann.“ Und Remco Derksen, Mitgründer und Geschäftsführer von DAM Shuttles, sagte: „Wir sind sehr glücklich und stolz, diesen Meilenstein erreicht zu haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Entwicklung den öffentlichen Verkehr verbessern wird.“ (Karsan/Adastec/RET/omnibus.news/PM/Sr)

Successfully collaborating on autonomous driving: Okan Baş, CEO of Karsan, and Dr. Ali Ufuk Peker, CEO of Adastec. Photo: Schreiber

Starting August 1, 2025, two Karsan midi-electric buses will transport passengers autonomously between the metro station and Rotterdam-TheHague Airport, powered by Adastec software. Photo: Schreiber

A view of the passenger compartment of Karsan’s autonomous eAtak – the airport shuttle offers ample space, even for luggage. Photo: Schreiber

Remco Derksen (4th from left), co-founder and managing director of DAM Shuttles, is pleased with Dutch Transport Minister Robert Tiemann (5th from left) that all parties involved – Rotterdam Electric Tram (RET), Rotterdam The Hague Airport (RTHA), HTM Personenvervoer NV (HTM), and the Metropolitan Region Rotterdam The Hague (MRDH), together with DAM Shuttles – have supported the project so enthusiastically. Photo: Schreiber
Der Beitrag Ganz einfach autonom erschien zuerst auf omnibus.news.
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