
Der neue eIntouro hat die Sommererprobung in Spanien absolviert. Foto: DaimlerTruck
Daimler Buses hat die Sommererprobung des Mercedes‑Benz eIntouro erfolgreich abgeschlossen. Der neue Elektro-Überlandbus war in der südspanischen Region Andalusien mit den Ausläufern der Sierra Nevada unterwegs. Der Pico del Veleta ist mit 3.396 m der zweithöchste Berg der Sierra Nevada und der dritthöchste auf dem Festland Spaniens. Die bis zum Gipfel führende höchstgelegene Straße Europas ist als Teststrecke in der Automobilindustrie beliebt. Die Wahrscheinlichkeit, auf der Passstrecke Erlkönige anzutreffen, ist recht hoch. Getarnt ist der eIntouro nicht, schon im November 2024 wurde er auf den eMobility Days 2024 als wohl wichtigste Neuheit der hauseigenen eRoadmap vorgestellt.
In Summe rund fünf Wochen lang testeten Mitarbeiter des Versuchs den batterieelektrischen Überlandbus bei extremen Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius in Andalusien in Südspanien. Die Bandbreite der Versuche reichte dabei von der Leistung des E-Antriebsstrangs über die Funktion des Energiemanagements und des Batterie-Thermomanagements sowie Messungen bei Ladevorgängen an Schnellladesäulen bis hin zur Funktionstüchtigkeit der Klimaanlage bei großer Hitze. Neben langen und steilen Anstiegen in den Bergen der Sierra Nevada bis auf 2.500 Meter Höhe bei voller Ausladung standen auch lange Bergabfahrten unter Einsatz der elektrischen Dauerbremse (Rekuperation) auf dem Testprogramm.
Die Versuchsfahrzeuge legten dabei täglich rund 300 bis 500 Kilometer zurück. Die umfangreichen Prüfungen zum Verhalten der Batterien und des elektrischen Antriebsstrangs bei sehr hohen Außentemperaturen ergaben nicht nur wichtige Erkenntnisse zur weiteren Optimierung bis zur Serienreife. Sie zeigten zudem, dass der batterieelektrisch angetriebene eIntouro auch bei extremen sommerlichen Verhältnissen voll einsatzfähig ist. Das Versuchsteam, verstärkt durch Spezialisten aus unterschiedlichen Entwicklungsbereichen, nutzte die umfangreichen Tests zudem für weitere Anpassungen der Steuerung und Regelung der Klima- und Antriebskomponenten sowie der Ladekomponenten.
Seine Tauglichkeit für Kurzreisen und Ausflüge stellte der eIntouro auch auf dem Weg zu und von den Tests unter Beweis. Die beiden Prototypen absolvierten die gesamte knapp 4000 Kilometer lange Hin- und Rückfahrt von Mannheim ins spanische Granada und zurück auf eigener Achse. Die Hochvoltbatterien wurden an verschiedenen öffentlichen Schnellladesäulen entlang der Autobahnen in Spanien, Frankreich und Deutschland geladen und damit die Ladekompatibilität geprüft. Alle neuen Omnibustypen von Daimler Buses durchlaufen vor dem Serienstart eine umfangreiche Testroutine, zu der neben Sicherheitsprüfungen und Belastungstest auch Fahrerprobungen unter extremen Hitzebedingungen sowie in extremer Kälte gehören.
So hatten im vergangenen Winter zwei Prototypen des eIntouro neben der jetzt durchgeführten Sommererprobung bereits umfangreiche Wintertests im finnischen Rovaniemi bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad erfolgreich absolviert. Der Mercedes‑Benz eIntouro basiert auf dem bekannten, dieselgetriebenen Hochbodenbus Mercedes‑Benz Intouro, verfügt aber über einen batterieelektrischen Antrieb. Damit ermöglicht Daimler Buses die Umstellung auf Elektromobilität nun erstmals auch für die klassischen Überlandlinien, Schulbusfahrten und kleinere Reisen. Neben dem eIntouro mit 12,18 Meter Länge wird es auch den eIntouro M mit 13,09 Meter Länge geben. Damit lassen sich Bestuhlungsvarianten ab 50 bis maximal 63 Sitzplätzen abdecken. (DaimlerBuses/Mercedes-Benz/PM/Sr)
Der Beitrag eIntouro & Sierra Nevada erschien zuerst auf omnibus.news.
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