eHighway SH beendet

Schleswig-Holstein beendet den eHighway-Versuch. Foto: Setra, Siemens, Montage: omnibus.news

Nach fünf Jahren kommt das Aus. Der eHighway in Schleswig-Holstein zwischen Reinfeld und Lübeck endet Ende des Jahres, wie das Bundesverkehrsministerium entschieden hat. Es seien im Rahmen der Erforschung alle wesentlichen Erkenntnisse erlangt worden, wie es hieß.

Die fünf Kilometer lange Strecke sollte der Politik eigentlich eine Entscheidungsgrundlage zur Elektrifizierung im Schwerlastverkehr bieten. Dafür wurden knapp 30 Millionen Euro bereitgestellt. Der eHighway SH ist derzeit bundesweit eine von drei Teststrecken.

Die Idee des eHighway ist es, eine annähernd verlustfreie, direkte Energieversorgung der Fahrzeuge über Oberleitungen aufzubauen. Die Oberleitung stellt sowohl die Energie für die Traktion als auch den Ladestrom aus erneuerbaren Energiequellen für schwere Nutzfahrzeuge bereit.

Mit Pantografen erhalten die eNutzfahrzeuge den benötigten Strom. Während der Fahrt können so der elektrische Antrieb mit Strom versorgt sowie die Batterien geladen werden, um dann auf nicht ausgebauten Strecken den Weg bis zum Ziel zu überbrücken.

Der elektrische Antrieb ist mit anderen Antriebslösungen kombinierbar – hybride Lösungen sind in Zukunft bspw. auch mit PtG/PtL denkbar. Nachdem der Sachverständigenrat der Bundesregierung 2012 das grundlegende Konzept als zukunftsträchtig bewertet hat, wurde die Technik nach dem Vorbild von Oberleitungsbussen und Straßenbahnen in verschiedenen Forschungsprojekten (u. a. ENUBA, ELANO) entwickelt.

Zum Aus des eHighway SH heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium: „Die finanzielle Förderung des Projektes läuft ganz regulär Ende des Jahres aus. Es handelt sich um einen Testbetrieb und eine Forschungsleistung, deshalb ist eine weitere Finanzierung durch das Ministerium nicht vorgesehen.“

Ziel des Feldversuches war es, das Oberleitungssystem technisch, ökologisch, ökonomisch und unter Verkehrsgesichtspunkten bewerten zu können, um der Politik Entscheidungsgrundlagen für einen möglichen Ausbau zu liefern.

Verschiedene Forschungseinrichtungen begleiten den Praxisbetrieb der Oberleitungsanlage mit wissenschaftlichen Untersuchungen. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören u. a. die Beobachtung des Schwingungsverhaltens der Oberleitung, des Fahrdrahtanhubs und des mechanischen Verschleißes sowie letztlich die Entwicklung von Netzausbaustrategien.

Studien zur Avifauna sollen Erkenntnisse zur möglichen Beeinflussung der vorkommenden Vogelarten durch die Oberleitungsanlage liefern. Die Erfassung und Analyse realer Prozessdaten dienen verschiedenen Modellrechnungen hinsichtlich der ökologischen und ökonomischen Effekte.

Neben der reinen CO₂-Bilanzierung des Schwerlastverkehrs wird auch eine Gesamtbilanzierung, die den Bau und den Betrieb der Infrastruktur umfasst, aufgestellt. Außerdem sollen die Erarbeitung neuer Logistikkonzepte sowie Betriebs- und Betreibermodelle die grundsätzliche Akzeptanz des Systems fördern.

Auf dem eHighway SH wurden fünf Nutzfahrzeuge (ausschließlich Lkw) sowie einem vollelektrischen 29-Tonner genutzt. Alle Fahrzeuge würden nun an die Hersteller zurückgehen, wie es von den Verantwortlichen  des FESH-Projektes heißt.

Das Foto zur Illustration der Meldung entstammt einem Aprilscherz, den omnibus.news am 1. April 2021 veröffentlicht hatte. Eine Setra S 531 DT als O-Reisebus hat es nie gegeben – und es wird dieses Fahrzeug auch nie geben.

Auch wenn es im Zeitalter vieler Fake-News immer schwieriger wird, geeignete Themen für den 1. April zu finden, mit diesem Foto und der Medlung gelang es, die Leser zu einem kurze Nachdenken und einem Schmunzeln zu bewegen , wie sein erzeit die vielen E-Mails an omnibus.news zeigen. (BMWK/ProjekteameHighwaySH/PM/Sr)

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