BYD C11 mit 593 kWh

BYD hat in China die Premiere des C11 mit 593 kWh-Batterie an Bord gefeiert. Foto: BYD

Bei der Premiere am Montag wurde der C11 mit allen innovativen Details vorgestellt. Foto: BYD

Die zum C11 genannten Reichweiten basieren auf dem chinesische CLTC-Testverfahren. Foto: BYD

 

Nicht auf der Busworld, sondern schon jetzt hat BYD die Premiere der neuesten Generation seiner E-Bus-Plattform gefeiert: In China hat BYD die neue E-Bus-Basis mit 1.000 Volt Systemspannung und Batterien im Cell-to-Chassis-Design vorgestellt. Passend zur spannenden Basis zeigte BYD auch schon einen ersten Elektrobus, der auf der neuen Plattform entstand: Der BYD C11 kann 593 kWh an Batterien aufnehmen. Wahlweise sind auch 184 kWh, 257 kWh, 311 kWh oder 425 kWh an Bord, BYD verspricht je nach Bastteriepaket 220 bis 730 km an Reichweite. Und: Mit dem großen 593 kWh-Batteriepaket seien auch mit Betrieb der Klimaanlage mindestens 400 km drin! Auf Nachfrage erklärte BYD gegenüber omnibus.news, dass diese Wert im Rahmen des China Light-Duty Vehicle Test Cycle (CLTC) evaluiert worden sei.

Eine Reichweite von über 700 km nannte BYD auch schon auf dem UITP Summit im Juni diesen Jahres, als der BEV-InterCity B13.b vorgestellt wurde. Der B13.b ist eine Weiterentwicklung des aktuell erhältlichen B13 und basiert auf dem integrierten Blade Battery Chassis des Unternehmens und biete damit „über 700 Kilometer Reichweite“. Im Gegensatz zu den anspruchsvolleren WLTP- (in Europa der Maßstab) oder den EPA-Standards (Standard in den USA) liefert der chinesische CLTC in der Regel vor allem „optimistische“ Reichweitenschätzungen. Weil die Chinesen bei CLTC-Tests auf vergleichsweise niedrigere Durchschnittsgeschwindigkeiten, längere Leerlaufzeiten, das Fehlen aggressiver Beschleunigungszyklen und die minimale Berücksichtigung von Zusatzlasten setzen, sind entsprechende Reichweiten darstellbar.

BYD betonte, dass der C11 unter „voller Passagierauslastung bei eingeschalteter Klimaanlage“ auf jeden Fall eine Reichweite von über 400 km biete. Möglich sei dies durch die Integration von Lithium-Eisenphosphat-Batterien mittels Cell-to-Chassis-Ansatz (CTC). Es handele sich um eine dünne busspezifische Blade-Batterie, die tief in das Chassis-Skelett integriert sei, so BYD. Und es sei fortschrittlichste Leistungselektronik aus Siliziumkarbid (SiC) sowie ein 7-in-1-Wärmemanagementsystem der nächsten Generation in das Antriebskonzept integriert worden. Zusammen mit weiteren Innovationen sei so der Gesamtenergieverbrauch um bis zu 18 % gesenkt und die Reichweite – selbst bei Minustemperaturen – um 50 bis 80 Kilometer erhöht worden. Geladen wird der neue Elektrobus mit 192 kW DC einseitig oder mit zwei 192-kW-Anschlüssen beidseitig.

Die Grundlage für das neue Elektrobus-Chassis mit den integrierten Blade-Batterien hatte BYD auf der IAA Transportation im September 2022 erstmals vorgestellt. Die Batterien werden im Unterboden – sowohl zwischen den Achsen als auch im Heck – verbaut und ermöglichen so reine Elektrobus-Plattform, wie BYD betont. Nach BEV-Linien- und Überlandbussen baut BYD nun das Segment der Reisebusse mit BEV-Antrieb weiter aus. Der erste rein elektrisch angetriebene Reisebus der Welt feierte 2015, also vor zehn Jahren, seine Premiere. Nicht ohne Grund hatte sich BYD dafür die UMA Motorcoach EXPO ausgesucht, denn in Amerika hatten sich die Chinesen mit ihren Elektrobussen bereits einen Namen gemacht.

Der zweiachsige BEV-Reisebus namens C9 wurde damals als der erste rein elektrisch angetriebene Reisebus der Welt entsprechend gefeiert, das Lithium-Ionen-Eisenphosphat-Akku hatte damals eine Kapazität von 365 kWh. Zurück zum C11: Die eigentliche Bewährungsprobe und eine Europa-Premiere stehen noch an. Dafür muss BYD den C11 in Serie bauen und auch hier in Europa zum Testen nach WLTP zur Verfügung stellen. Erst dann wird im wahrsten Sinne erfahren werden, wie es um die Reichweite steht. Und auch dann ist ein Vergleich mit anderen BEV-Reisebussen des Wettbewerbs möglich. Dass der neue C11 den Vergleich nicht scheuen wird, lassen neue Sicherheitsfeatures vermuten.

So gibt es beispielsweise unter anderem einen Notfall-Knopf am Armaturenbrett, auf dessen Betätigung hin der Elektrobus selbstständig sicher anhält, oder ein Stabilitätssystem, das bei Reifenpannen während der Fahrt eingreift. Der C11verfügt zudem über einen 12-fach verstellbaren Fahrersitz, kabelloses Smartphone-Laden, eine Fernbedienung für die Klimaanlage und die breiteste Notfalltür mit einer Weite von 1.000 mm, die mit nur 20 N Kraft geöffnet werden könne – was die Effizienz bei Notfall-Evakuierungen erheblich verbessere, so BYD. Optisch fährt der neue BEV-Reisebus von BYD mit einer Formensprache vor, die ankommen wird – klare Linien und in der Seitenwand Auf- sowie Abschwünge treffen den Geschmack der Europäer. Und wer weiß, vielleicht steht der C11 ja auch schon auf der Busworld… (BYD/PM/Sr)

 

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