
Immer mehr Bushersteller eröffnen Produktions- und oder Montagewerke in den USA. Foto: Benteler/Solaris/ADL; Montage: omnibus.news

Alexander Dennis meldet eine USA-Premiere: Erste in den USA gebaute Enviro500 wurden fertiggestellt. Foto: ADL
America First ist eine politische Einstellung, die US-amerikanischen Nationalismus betont. Sie hat ihren Ursprung im Isolationismus in den ersten Jahren der jungen Republik unter den Präsidenten Thomas Jefferson und James Madison. Schon während des ersten Wahlkampfes von Donald Trump Mitte 2016 schreibt man auch dem nun wieder für eine zweite Amtszeit gewählten Präsidenten diesen Ausruf zu. In seiner Antrittsrede anlässlich der Amtseinführung im Januar 2017 kündigte er an, von nun an werde eine neue Vision die USA regieren: „America First“.
Der amtierende US-Präsident Donald Trump hatte beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos erneut mit Zöllen gedroht und Unternehmen aufgefordert, in den USA zu produzieren. „Amerika ist zurück und offen für Geschäfte“, sagte der Republikaner, der per Video zugeschaltet war. „Wenn Sie Ihr Produkt nicht in Amerika herstellen, was Ihr gutes Recht ist, dann werden Sie ganz einfach einen Zoll zahlen müssen.“ Nicht nur er, sondern auch sein Vorgänger Joe Biden haben sich immer wieder für die Produktion in den USA stark gemacht: Mit Subventionen und Protektionismus sind über die Jahre viele europäische Unternehmen angezogen worden.
Während in Deutschland gerade eine Deindustrialisierung droht, scheint in den USA eine Reindustrialisierung zu beginnen. 2018 sorgte der inzwischen insolvente Bushersteller Van Hool für Aufsehen, als dieser mitteilte, rund 400 Omnibusse pro Jahr sollen von bis zu 1.000 Mitarbeitern im Südosten der USA zu fertigen. Im Bundesstaat Tennessee wollte Filip Van Hool ein Werk aufbauen, um auf dem amerikanischen Markt weiter zu wachsen. Die Belgier hielten im nordamerikanischen Markt rund 35% Marktanteil – im Überland- und Reisebussegment.
Schon vor der Übernahme durch BorgWarner kündigte der deutsche Batteriespezialist Akasol an, ein Werk bei Detroit zu errichten, um dort für Elektro-Lkw und Busse die Batterien zu bauen. Und auch den deutschen Automobilzulieferer Benteler zieht es in die USA: Der autonome BEV-Bus namens Mover wird in Jacksonville im US-Bundesstaat Florida gebaut werden. Auch Solaris, polnischer Elektrobus-Primus unter dem Dach des spanischen Schienenfahrzeugherstellers Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF-Gruppe), wird für den nordamerikanischen Markt eine Elektrobus-Baureihe in den USA fertigen.
Jetzt meldet auch Alexander Dennis (s)eine USA-Premiere: Der weltweit führende Bushersteller von Doppeldeckern und eine Tochtergesellschaft der kanadischen NFI Group Inc. hat jetzt die ersten zwei von sieben Enviro500 „born in the USA“ ausgeliefert. Die Doppeldecker für Spokane Transit sind die ersten Busse, die vom Produktionspartner Big Rig Manufacturing (BRM) in einer eigens neu errichteten Fabrik fertiggestellt wurden. In Las Vegas hat Alexander Dennis zusammen mit dem Produktionspartner die Produktion von Doppeldeckern für den nordamerikanischen Markt angesiedelt.
Die neuen Enviro500 für Spokane Transit sind 12,9 m lang und 4,1 m hoch. Jeder Doppeldecker bietet Platz für bis zu 108 Passagiere, 82 davon können sitzen. Die Doppeldecker sind vollständig ADA-konform (Americans with Disabilities Act) und für den Zugang mit einer elektrischen Rampe an der Vordertür ausgestattet, zwei Stellplätze für Rollstühle sind auch an Bord. Brandon Rapez-Betty, Interim Co-CEO von STA: „Das moderne Design und die größere Kapazität dieser Busse werden das Fahrerlebnis für unsere Fahrgäste nicht nur verbessern, sondern buchstäblich auf ein neues Niveau heben und einen neuen Standard für den öffentlichen Nahverkehr in unserer Region setzen.“
Stephen Walsh, Alexander Dennis Vice President & General Manager Nordamerika, fügte hinzu: „Die Fertigstellung und Auslieferung dieser neuen Doppeldeckerbusse für Spokane Transit ist ein Meilenstein für Alexander Dennis in Nordamerika. Damit wird die wachsende Liste der Doppeldeckerbus-Nutzer um ein weiteres Verkehrsunternehmen erweitert und ein wichtiger Moment in unserer Partnerschaft mit Big Rig Manufacturing markiert. Da die hochmoderne Montage in Las Vegas nun voll betriebsbereit ist, sind wir auf Kurs, unseren wachsenden Auftragsbestand abzuarbeiten und weiter auszubauen“ Bisher wurden 1.400 Doppeldeckerbusse in Nordamerika verkauft.“ (ADL/Benteler/Solaris/VanHool/PM/Sr)
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